Einen Tag lang blieb Hope noch in einer Sauerstoffbox zur Beobachtung, und am 17. Oktober konnte Pflegerin Gertraude vom aktion tier Igelzentrum die kleine Igeldame abholen. Wir können dem Chirurgen, der Hopes schwierige Verletzung operiert hat, gar nicht genug danken. Hope hat dank seiner fachkundigen Hände das Schlimmste überstanden. Zu früh freuen sollte man sich bei solch kleinen Tieren und schweren Eingriffen besser nicht. Es besteht nachwievor Gefahr, dass die Naht aufplatz oder die Wunde sich entzündet. Aber daran will nun keiner so recht denken nach all dem, was dieser kleine Igel geschafft hat.Sie macht ihrem Namen wirklich alle Ehre!
Hope ist nach der OP nun erstaunlich munter und quirlig, richtig "gut drauf" und lebensfroh. Zurück im Garten ereilte uns dann schon die nächste Überraschung: Hope hob den Kopf und schnupperte in die frische Luft und an einer Rose! Das hatte sie noch nie gemacht, waren wir doch bis zum Schluss unsicher ob sie überhaupt hatte riechen können. Wir glauben nun, dass sie erst dank der OP wieder riechen kann und nun alle Eindrücke in der Nase ersteinmal verarbeitet. Es muss toll für sie sein, endlich ihre Sinne zurückzuhaben!
Neben der Operation wurden auch Röntgenbilder vom Igelgebiss gemacht, denn durch die tiefe Verletzung auf dem Nasenrücken vermuteten wir, dass Zähne in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Eine solche Diagnose hätte eine Auswilderung und ein normales Igelleben für Hope unmöglich gemacht, selbst wenn sie die Op überlebt hätte. Doch der Kleintierchirurg gab Entwarnung: Hopes Zähne sind alle angelegt, vom Rasenschneider unverletzt geblieben und stoßen gerade schon durch.
Jetzt lassen wir Hope erstmal zur Ruhe kommen. Sie hat gierig aus der Spritze gefressen und ist dann in ihr Schlafhaus verschwunden. Die nächste Herausforderung für Hope wird dann, dass sie lernen muss, selbst zu fressen. Aber wir sind guter Dinge. Die große Hoffnung, dass wir die einst schwer verletzte Hope als gesunde, muntere Igeldame im nächsten Frühjahr werden auswildern können, bleibt weiter bestehen.
Zeit, auch einmal ihrer Pflegerin Gertraude und ihrem Mann zu danken, die Tag und Nacht das Igelkind gefüttert und versorgt haben. Ein Knochenjob, und das über viele Wochen. Danke, dass es solche Menschen gibt. Danke auch allen aktion tier Mitgliedern, die das aktion tier Igelzentrum Niedersachsen mit ihren Beiträgen erst ermöglichen!