aktion tier Igelzentrum Niedersachsen
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Igel gefunden - was tun?

Foto: © Kerstin Hinze

Gerade im Herbst fragen uns häufig Menschen, ob es wieder Zeit wäre, die Igel einzusammeln. NEIN! Denn die wenigen Auffangstationen sind restlos überfüllt, und beileibe nicht jedes Stacheltier braucht menschlichen Beistand.

Prüfen Sie bitte genau, ob der Igel tatsächlich hilfebedürftig ist!

Beobachten Sie das Tier genau.

Hilfebedürftig sind

  • Verletzte und offensichtlich kranke Igel
  • Von Maden befallene, torkelnde oder apathische Igel
  • Mutterlose Igelsäuglinge mit geschlossenen Augen, die sich tagsüber außerhalb des Nestes befinden
  • Untergewichtige Igel (Jungtiere Anfang November: deutlich unter 500 g, Alttiere Anfang November: deutlich unter 1000 g)
  • Alle Igel, die bei Dauerfrost und geschlossener Schneedecke draußen herumlaufen

Das Einsammeln gesunder Igel ist

  • unnötiger Stress für das Tier
  • unnötige Arbeit für die beteiligten Personen (Igelstation, Tierarzt, Finder...)
  • gesetzlich verboten!

Das Naturschutzgesetz erlaubt nur die Aufnahme und Pflege kranker, verletzter und hilfloser Igel. Es ist gesetzlich verboten, sie der Natur zu entnehmen, außer wenn sie hilfsbedürftig sind. Und auch diese Tiere müssen nach der Genesung unverzüglich wieder in die Freiheit entlassen werden. 

Was tun, wenn der Igel zweifelsfrei hilfebedürftig ist

Die Behandlung verletzter oder sehr schwacher Igel sowie die Aufzucht von Igelsäuglingen gehört sofort in igelfachkundige Hände.

  • Kontaktieren Sie eine Igelstation.
  • Verletzte Tiere müssen unverzüglich zu einem fachkundigen Tierarzt gebracht werden.
  • Bei Säuglingen geht es um Stunden. Bitte versuchen Sie nicht selbst, Igelsäuglinge zu füttern, ihre Aufzucht gelingt nur mit Spezialpräparaten!

Während Sie sich Rat einholen, halten Sie den Igel bitte warm, sofern Sie eine Raumtemperatur von über 20 bis maximal 23 Grad gewährleisten können (andernfalls: Igel besser draußen lassen). Ebenso wie der Mensch brauchen kranke Igel Wärme. Besonders schwache oder kleine Tiere können Sie auch vorsichtig in ein Handtuch einwickeln und auf eine Wärmflasche legen.

Mutterlose Igelsäuglinge

Die Aufzucht von Igelsäuglingen gelingt, wie von der Natur eingerichtet, am besten der Igelmutter. Finden Sie allerdings Igelkinder, die bereits kalt und/oder von Fliegen umschwärmt sind, brauchen diese menschliche Hilfe. Ist dies nicht der Fall, beobachten Sie bitte ca. 3 Stunden lang aus ein paar Metern Entfernung, ob die Igelmutter vielleicht doch wiederkommt bzw. wiedergekommen ist. 

Wenn Sie dann sicher sind, dass die Babys wirklich mutterlos sind, nehmen Sie sie auf und legen Sie sie in ein angewärmtes Handtuch auf einer handwarmen Wärmflasche. Jetzt geht es um Stunden. Mutterlose Igelsäuglinge gehören sofort in fachkundige Hände.

Nehmen Sie bitte umgehend Kontakt zu einem Igelschutzverein in Ihrer Nähe auf oder melden Sie sich direkt im aktion tier Igelzentrum Niedersachsen, wir stehen Ihnen beratend zur Seite.

Bitte versuchen Sie nicht selbst, die Igelsäuglinge zu füttern. Zu leicht gerät etwas in die Lunge, und das ist meist tödlich. Die Aufzucht von Igelbabys erfordert erfahrene Hände und gelingt nur mit Spezialpräparaten.