Igel - urige Stacheltiere
In unseren Breiten lebt der Europäische Braunbrustigel (Erinaceus europaeus), der auch Westigel genannt wird. Vor allem der Verlust von Lebensräumen, der Rückgang von Nahrungstieren und die Bedrohung durch Straßenverkehr und Gartenmaschinen führen dazu, dass es immer weniger Igel gibt. Es wird Zeit, dass wir alle mithelfen, damit uns dieses nützliche Wildtier erhalten bleibt.
Der Igel gehört zu einer Säugetierart, dessen Vorfahren bereits vor über 60 Millionen Jahren lebten. Mit seinen etwa 8.000 Stacheln ist er hierzulande einzigartig. Die aus Haaren entstandenen Stacheln dienen dem Schutz und ragen beim Einrollen spitz nach außen.
Igel sind nachtaktive Einzelgänger. Tagsüber verkriechen sie sich in Ast- oder Laubhaufen, im Kompost, in Hecken oder unter Sträuchern. Sobald es dämmert, gehen sie auf Nahrungssuche.
Als Insektenfresser ernähren sich Igel unter anderem von Laufkäfern, Regenwürmern, Gehäuseschnecken und Spinnen, aber auch Aas wird aufgenommen. Obst und Gemüse wird dagegen nur dann angeknabbert, wenn sich Kleinlebewesen wie Würmer darin befinden.
Erwachsene Igel werden ca. 30 cm lang und bis zu 1,5 kg schwer. In freier Wildbahn erreichen die meisten Igel aufgrund der hohen Jungtiersterblichkeit nicht das erste Lebensjahr.Obwohl sie theoretisch bis zu sieben Jahre alt werden können, werden sie in der Natur meist nicht älter als vier Jahre.
Die Tiere treffen sich nur zur Paarung zwischen Mai und August und gehen ansonsten getrennte Wege. Nach 35 Tagen bringt die Igelin durchschnittlich vier Junge zur Welt, die sie etwa 42 Tage lang säugt. Nach der Säugezeit gehen die Jungigel selbstständig auf Nahrungssuche. Mit ca. sechs Wochen verlassen sie das Nest, um ein eigenes Revier zu finden, denn jeder `Meckie´ benötigt rund 2.000 qm naturnahe Grünfläche, um satt zu werden.
Im Herbst wird ein Nest gebaut und mit Laub und trockenem Moos warm ausgepolstert. Außerdem fressen sich Igel ein dickes Fettdepot an, um den Winterschlaf, der bis zu einem halben Jahr andauern kann, zu überstehen.