Igel im Herbst richtig füttern
Igel ernähren sich von Fleisch und fressen in der Regel weder Obst noch Gemüse. Auf ihrem Speiseplan stehen unter anderem Regenwürmer, Schnecken, Insekten und Spinnen. Wie und was man im Herbst am besten zufüttern kann, erklären wir hier.

Wann darf ich Igel füttern?
Damit Igel sich Speck für den Winter anfressen können, kann man ihnen ab Mitte September mit einer Futterstelle helfen. Vor allem Jungigel profitieren oft von diesem Hilfsangebot. Wie Sie ein Futterhaus für Igel bauen können, lesen Sie hier.
Wie lange darf ich einen Igel füttern? Wann sollte ich mit der Fütterung aufhören?
Bei Temperaturen unter 10° C im November haben aushäusige Futterstellen kaum noch Sinn. Die Igel fressen zwar, nehmen aber nicht mehr zu, denn sie verbrauchen die aufgenommenen Kalorien komplett zur Erhaltung ihrer Körperwärme. Außerdem besteht bei fortgesetzter Fütterung die Gefahr, dass die Igel auf Grund des unnatürlichen Nahrungsangebotes nicht rechtzeitig in den Winterschlaf gehen.
Was kann ich Igeln füttern?
Das aktion tier Igelzentrum empfiehlt, einfach hochwertiges Katzen-Nassfutter (kein Trockenfutter!) mit einem hohen Fleischanteil, z.B. Sorte Rind, zu füttern. Obst, Gemüse oder Milch dürfen nicht gefüttert werden, da der Verdauungstrakt der Igel für diese Futtermittel nicht ausgelegt ist und Durchfall die Folge sein kann. Wichtig ist es außerdem standfeste Näpfe zu verwenden, da Igel die Näpfe sonst gerne umschmeißen.
Wenn Igel im Herbst besonders dünn oder schwach erscheinen, kann man auch weiche Haferflocken untermischen. Das hat schlicht den Hintergrund, dass Igel ganz ohne Kohlenhydrate im Herbst nicht so schnell zunehmen wie mit. Auch wenn das ein Widerspruch dazu ist, dass es sich bei Igeln um reine Insektenfresser handelt.
Frisches Wasser in einer flachen Schale ist für Igel ebenfalls ein Gewinn. Füttern Sie aber niemals Milch! Diese kann bei Igeln nämlich schwere Darmkoliken bis hin zum Tod des Tieres verursachen.
Igelfutter-Grundrezept mit Haferflocken
Zutaten:
- 400 g Katzendosenfutter (hochwertiges Nassfutter, gern Rind)*
- 100 g weiche Haferflocken oder 100 g Igeltrockenfutter** oder von jedem je 50 g
- 3 Esslöffel Speiseöl (egal welche Sorte)
- 50 ml Wasser
Zubereitung:
Das Katzendosenfutter mit dem Kartoffelstampfer zermatschen. Alles andere dazugeben, zu einem homogenen Brei verrühren. In einer flachen Schale oder auf einem Teller zur Dämmerungszeit servieren.
*Wichtiger Hinweis zum Katzenfutter: Kaufen Sie bitte zwingend Dosen-, d.h. Nassfutter. Katzentrockenfutter besteht, mit Ausnahme teureren Sorten, meist aus zu vielen Abfallprodukten und hat einen zu hohen Mineralstoffgehalt. Bei der Wahl des Katzendosenfutters gilt: keine Gemüse- oder Reisbeimischungen, Rohproteingehalt so hoch wie möglich. Am besten funktioniert die Sorte Rind, aber die anderen Fleischsorten gehen auch.
**Wichtiger Hinweis zum Igeltrockenfutter: Achten Sie bitte darauf, keine Produkte für Exotenigel (z.B. afrikanische Weißbauchigel) zu kaufen. Das können unsere einheimischen Braunbrustigel nicht fressen.
Füttern Sie auf keinen Fall Milch! Diese kann schwere Darmkoliken bis hin zum Tod des Igels verursachen!