Unappetitlich und unter Umständen gefährlich
„Kothaufen sind nicht nur unappetitlich, sondern unter Umständen richtig gefährlich“, warnt Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V.. Ein beträchtlicher Teil unserer Haustiere scheidet aktuellen Studien zufolge Parasiten unterschiedlichster Couleur aus. Manche davon sind nur ekelig, andere machen richtig krank. Und zwar nicht nur andere Hunde, sondern potenziell auch Menschen und Individuen verschiedener weiterer Tierarten.
Parasiten im Kot, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind
Entgegen der landläufigen Meinung kann man im Kot längst nicht immer sehen, ob ein Tier Würmer oder andere Krankheitserreger in sich trägt. Häufig werden nur Eier ausgeschieden, und die sind zu klein, um sie mit bloßem Auge zu erkennen.
Bestimmte Entwicklungsstadien gewisser Parasiten sind zudem sehr widerstandsfähig. Sie sind imstande, eine Infektion auszulösen, selbst wenn der restliche Kothaufen längst von der Natur abgebaut wurde und damit nicht mehr sichtbar ist. „Durch ihre geringe Größe verharren die Krankheitserreger unsichtbar im Gras, und das nächste Kleinkind, das darüber krabbelt und im Anschluss Daumen lutscht, steckt sich womöglich an“, erklärt Dr. Hölscher einen möglichen Infektionsweg.
Das kann der Tierbesitzer tun
Um diesen Kreis von Ausscheidung und Neuinfektion zu unterbrechen, müssen parallel zwei Wege beschritten werden:
- Kothaufen sollten direkt, nachdem sie abgesetzt worden sind, eingesammelt und sogleich mit der Tüte in einem Abfalleimer entsorgt werden.
- Regelmäßige Kotuntersuchungen oder alternativ hierzu eine medikamentöse Entwurmung reduzieren die Anzahl der infizierten Hunde und Katzen und damit die Ausscheidung der Parasiten insgesamt.
Auf diese Art könnten die Fallzahlen durch Parasitosen bei Menschen und Tieren deutlich gesenkt werden.
„Wenn Hunde- und Katzenhalter an einem Strang ziehen und alles, was an Haustierkot herumliegt, gemeinsam einsammeln, verbessert das zudem die Akzeptanz unserer Vierbeiner“, gibt die Tierärztin zu bedenken. Schließlich wollen wir Tierliebhaber doch, dass unsere Haustiere nicht nur von uns, sondern von allen Mitbürgern gleichsam geliebt werden.