aktion tier Igelzentrum Niedersachsen
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Leb wohl, Paul! – Ein Igel wird ausgewildert.

Verletzte und kranke Igel werden, ganz besonders im Herbst, zu uns gebracht und viele überwintern in den Winterschlaf-Boxen des aktion tier Igelzentrums in Laatzen bei Hannover. „Paul“ (von seinen Findern benannt) ist eins dieser Tiere. Er wurde im Herbst 2023 als Säugling zusammen mit seinen Geschwistern und seiner Mutter bei uns aufgenommen.

Foto: aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen

Der kleine Igel wog nur 176 Gramm und kam mit einer Verletzung zu uns. Seine Genesung verlief problemlos, aber dauerte etwas zu lang, um ihn noch rechtzeitig in die Natur entlassen zu können und so überwinterte er im Igelzentrum. Im April 2024 erwachte er gesund und munter aus seinem geschützten Winterschlaf auf unserer Station und so war es am 3. Mai für ihn so weit: Er war bereit für seine Auswilderung.

Der schöne, abwechslungsreiche und naturbelassene Garten, der uns angeboten worden war, eignete sich perfekt, um den Igel wieder in die Natur zu entlassen.

Begleitet wurden wir von einer Gruppe interessierter Schulkinder, die auf diesem lang geplanten Ausflug auch einen Einblick in den Alltag unseres Igelzentrums bekamen – begleitet von unserer Tierärztin Karolin Schütte.

Nach der kleinen Führung durch das Igelzentrum wurde Igel Paul dann in Augenschein genommen. In einer letzten Untersuchung vergewisserte sich unsere Tierärztin, dass der Igel wirklich gesund und fit genug für seinen neuen Lebensabschnitt war. Und schon wurde er in den Transportkarton gesetzt und seine Reise an den Stadtrand begann.

Foto: aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen

Im Garten angekommen, suchten die Kinder nach der passenden Stelle für Pauls Übergangshäuschen. Eine wild bewachsenene, ruhige Ecke bot den perfekten Ort, um sein mitgebrachtes Haus für die erste Zeit in der Natur aufzustellen. Zusammen mit den Kindern wurde es mit ordentlich Stroh ausgepolstert.

Das Igelhaus besteht aus zwei Kammern, wobei das Stroh in die zweite Kammer gefüllt wird, die keinen direkten Ausgang zum Garten hat. Darin ist der Igel sicher vor möglichen Eindringlingen, wie beispielsweise Katzen, die versuchen könnten, ihn noch im vorderen Bereich zu erwischen. In diesem Bereich haben wir für die Eingewöhnungszeit selbstgemischtes Futter und Wasser bereitgestellt, was während dieser Zeit täglich von den Gartenbesitzern gewechselt wird.

Zudem erfuhren die Kinder, auf welche Gefahren im Garten man achten sollte, damit er sicher für Tiere ist. Beispielsweise sollte an Teichen oder Pools immer eine Ausstiegshilfe platziert werden, damit niemand ertrinkt.

Nun war alles bereit, um Paul aus seinem Karton zu holen.

Danach ging alles ziemlich schnell: Der Igel wurde in sein Häuschen gesetzt und das Haus bekam sein Dach. Paul wird die nächsten Wochen noch von den Gartenbesitzern mit Futter und Wasser unterstützt, während er seine neue Umgebung erkundet. Die Besuche in seinem Häuschen werden immer seltener werden, bis er irgendwann alleine klarkommt.

Wir hoffen, alle Kinder hatten einen interessanten und lehrreichen Ausflug und viel Spaß.

Ein Igel wird ausgewildert Video

Anne Sopart

Grafikerin und Content Managerin