„Bevor sich die Tür zur Igelsprechstunde offiziell öffnet, ist noch vieles zu erledigen. Die 250 stationär aufgenommenen Igel müssen versorgt werden. Das bedeutet 250 Mal Stall reinigen, Futter und Wasser bereit stellen, Kotproben entnehmen, wiegen, Medikamente geben und ggf. das Tier der Ärztin vorstellen. Um 16 Uhr öffnet sich die Tür zur Sprechstunde. Schnell füllt sich der Wartebereich mit Igelfreunden und ihren hilfsbedürftigen Tieren.
Jeder Patient wird einzeln im Behandlungsraum untersucht und behandelt. Zum Glück ist eine fachkundige Tierärztin immer vor Ort. So können Kotproben schnell vor Ort untersucht und notwendige Medizin verabreicht werden. Im Wartebereich kommen die Besucher schnell ins Gespräch: „Wie viel wiegt denn Ihr Igel?“ oder „Wo haben Sie denn Ihren Igel gefunden?“. In einer großen Gesprächsrunde werden hier dann Tipps und Tricks der Igelpflege ausgetauscht. Auch noch kurz vor Ende der Öffnungszeiten kommen besorgte Menschen mit kranken Tieren. Natürlich wird niemand abgewiesen ab, so dass der letzte Patient dann weit nach Ende der Sprechstunde das Haus verlässt. Ebenfalls steht das Telefon des Igelzentrums nie still. Viele Anrufer erkundigen sich, ob ein gefundener Igel hilfsbedürftig ist und was jetzt zu tun wäre. Auch erkundigen sich Igelfreunde nach dem Befinden ihres Findelkindes, welches Tage zuvor stationär aufgenommen wurde“.