Seit der Neueröffnung am 05.09.2018 steht unser Igelzentrum wieder für die Aufnahme von in Not geratenen Stacheltieren zur Verfügung. Nachdem der ehemalige Projektpartner nicht mehr in der Lage war, seinen umfangreichen Aufgaben innerhalb des Projektes nachzukommen, standen die Zeichen im Sommer auf Neuanfang. Mehrere Wochen lang wurde das Igelzentrum vollständig gereinigt und desinfiziert sowie größere und kleinere Renovierungsarbeiten vorgenommen. Anfang September war es dann so weit: Mit überwiegend neuem Personal konnte rechtzeitig zum Beginn der Igelsaison das Haus wieder für den Publikumsverkehr geöffnet werden. Dabei stand nicht nur die Aufnahme von verletzten Igeln allein im Fokus, sondern auch die Beratung von Bürgern, die ein Tier gefunden haben.
Schließlich möchten wir verhindern, dass gesunde Igel ohne Grund aus der Natur entnommen werden. Als geschütztes Wildtier darf dies nur vorübergehend und nur aus Gründen der gesundheitlichen Fürsorge geschehen. Viele Menschen sind jedoch unsicher, ob der Igel bereits sein Idealgewicht erreicht hat oder es aber menschlicher Hilfe bedarf, um ihn für den Winterschlaf fit zu machen. Insofern sind zu den Öffnungszeiten des Igelzentrums immer Berater anwesend, die bei telefonischer oder persönlicher Anfrage die notwendigen Tipps geben. So kann sichergestellt werden, dass tatsächlich nur bedürftige Igel den Weg in die Station finden.
Eine dieser Beraterinnen und ehrenamtlichen Helfer ist Gertraude Göpner, die sich seit annähernd 30 Jahren der Igelpflege verschrieben hat. Ihre Erfahrung ist Gold wert bei der Beratung der Bevölkerung. „Ich freue mich sehr, dass wir nun mit unserem Igelzentrum so viel Außenwirkung erzielen und mit unserer Aufklärungsarbeit zum Verständnis für das Wildtier Igel beitragen können. Dies erachte ich als genauso wichtig wie eine sachkundige Versorgung von in Not geratenen Tieren.“ Folglich beantwortet Frau Göpner eine Vielzahl der an uns gerichteten Anfragen und päppelt darüber hinaus noch in den eigenen vier Wänden Jungigel auf, die besonders intensiver Betreuung bedürfen.
Dadurch unterstützt sie die hauptamtlichen Arbeitskräfte innerhalb des Igelzentrums, die dort seit September 2018 ihren Dienst verrichten. Sergio Corral ist bereits seit Juni dieses Jahres dabei und hat dabei in den ersten Wochen überwiegend Reinigungs- und Renovierungsarbeiten zur Wiedereröffnung der Station geleistet. Der gebürtige Spanier ist studierter Biologe und hat in den letzten beiden Jahren viel Erfahrung in Wildtierstationen, u.a. in der in Sachsenhagen, gesammelt. Auf Empfehlung von dessen Leiter, Dr. Florian Brandes, hat Sergio den Weg in das Igelzentrum gefunden. Ihm zur Seite steht mit Arlene Garzke eine ausgebildete Tierpflegerin, die ihre Lehrjahre im Tierheim Hannover absolviert hat. Nach Beendigung der Ausbildung hat sie sich im Igelzentrum beworben und dort nun einen neuen Arbeitsplatz gefunden. Ergänzt werden unsere hauptamtlichen Kräfte durch Ivonne Reimann, die bereits seit als 15 Jahren in der Igelpflege tätig ist. Neben den Arbeiten innerhalb der Station obliegt ihr die schwierige Aufgabe, aufgenommene Jungigel zu versorgen. Dies bedeutet, die Tiere alle 2-3 Stunden füttern zu müssen, um sie für den Winter fit zu machen. Man kann sich vorstellen, welch hohe Belastung daraus resultiert. Letztlich konnte jedoch die Situation geschaffen werden, dass in dem Igelzentrum Niedersachsen ein hohes Maß an hauptamtlicher Fachkompetenz im Einsatz ist. Gerade jedoch im Herbst und im Frühjahr, wenn die Igel wieder in die Natur entlassen werden, bedarf es weiterer ehrenamtlicher Kräfte, die unsere Mitarbeiter unterstützen.