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Tierfreundlicher Garten | Insekten, Spinnentiere und Schnecken | Sommer

Der tierfreundliche Garten – Mit aktion tier in den Sommer!

Tiere suchen unsere Gärten auf, wenn sie dort Nahrung, Unterschlupf und Nistmöglichkeiten finden. Je besser wir ihre Bedürfnisse berücksichtigen, desto mehr Tiere siedeln sich ganz von selbst an. Ein naturnaher, strukturreicher Garten schafft wertvollen Lebensraum. Vor allem auch für die immer höher werdende Zahl an Arten, die auf der Roten Liste stehen.

Foto: © Adobe Stock/Haut Images

Tipp: Einfach mal wild sein.

Je vielfältiger die Pflanzen- und Strukturvielfalt, umso eher wird der Garten zur Heimat für Bienen, Schmetterlinge, Igel & Co. Verzichten Sie auf monotone Rasenflächen und exotische Zierpflanzen.

Stattdessen

  • Pflanzen Sie heimische Bäume (Obstbäume gerne als Hochstamm).
  • Pflanzen Sie heimische Wildsträucher als Vogelschutz- und Nährgehölze.
  • Verzahnen Sie Gemüse- und Staudenbeete kleinräumig miteinander und setzen Sie auch Obststräucher dazu.
  • Schaffen Sie Versteckmöglichkeiten durch Stein-, Laub- und Asthaufen.
  • Bieten Sie Wasserquellen und Nistmöglichkeiten an.

Tipp: Auf die Pflanzen kommt es an.

Ein bunt blühender Garten erfreut nicht nur das Auge, sondern bietet auch lebenswichtige Nahrung für Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge, Schwebfliegen und viele andere Insekten – vorausgesetzt, die Pflanzenwahl stimmt. Die meisten Insekten benötigen Nektar als „Treibstoff“, zum Beispiel für das kräftezehrende Herumfliegen sowie Blütenpollen als Nahrung für ihre Brut. Außerdem sind die teilweise sehr wählerischen Schmetterlingsraupen von bestimmten Fraßpflanzen abhängig. Viele gezüchtete Sorten, insbesondere fremdländische und solche mit gefüllten Blüten, werden diesen Ansprüchen nicht gerecht.

Für Insekten wertlos sind neben allen gefüllten Sorten wie Primeln, Geranien, Chrysanthemen und Zuchtrosen auch weit verbreitete Ziergehölze wie Flieder, Forsythie und Thuja. Es spricht nichts dagegen, auch einige Zierpflanzen einzuplanen. Im tierfreundlichen Garten sollten jedoch züchterisch nicht veränderte Wildpflanzen überwiegen, die im besten Falle in Deutschland heimisch sind. Empfehlenswert sind außerdem insektenfreundliche Kulturpflanzen wie Lavendel, Buchweizen, Dill oder Sonnenblume.

Weitere Tipps zur Pflanzenwahl:

Berücksichtigen Sie die Standortansprüche der Pflanzen und bevorzugen Sie robuste Arten, die Hitze und Trockenheit gut vertragen. So sparen Sie Wasser und fördern trotzdem die Artenvielfalt. Vermeiden Sie invasive Neophyten wie Kirschlorbeer oder Sommerflieder. Sie verdrängen heimische Arten und gefährden unsere Ökosysteme. Pflanzen selbst vermehren: Viele Pflanzen lassen sich durch Stecklinge, Samen oder das Teilen des Wurzelstocks vermehren. Tauschen statt kaufen: Auf Tauschbörsen, über Kleinanzeigen oder beim freundlichen Nachbarn können Sie überzählige Pflanzen und Saatgut verschenken oder gegen den ein oder anderen neuen Schatz für Ihr grünes Refugium tauschen.

Insektenfreundliche Saatgutmischung

Damit jeder ganz einfach etwas für die Artenvielfalt tun kann, verteilen wir an unseren Informationsständen eine kostenlose Saatgutmischung, solange der Vorrat reicht. Wenn Sie also einen unserer grünen aktion tier-Infostände mit dem Pinguin darauf entdecken, bleiben Sie gern kurz stehen, sagen Hallo – und fragen Sie nach einem Tütchen Saatgut!

Übersicht: Insektenfreundliche Pflanzen für Garten und Balkon

Tipp: Zurück zur Muskelkraft

Gartenmaschinen wie Gartenhäcksler, Laubsauger oder Mähroboter stellen eine potenziell tödliche Gefahr für Insekten, Igel, Amphibien und andere Gartenbewohner dar. Wer ohne Blutbad und noch dazu umweltfreundlich gärtnern will, setzt besser auf klassische Handgeräte wie Spindelmäher, Rechen, Heckenschere oder Sense.

Diese sind:

  • leise und energiesparend
  • platzsparend in der Aufbewahrung
  • deutlich schonender für Tiere

Beim bewussteren Arbeiten haben Sie ein besseres Auge für tierische Gartenbewohner und können sie gezielt schützen.

Tipp: Wasser ist Leben

Ob auf dem Balkon oder im Garten, eine Wasserquelle wird von kleinen wie großen Tieren dankbar angenommen. Vor allem in Städten fehlt es Vögeln, Kleinsäugern und Insekten zunehmend an natürlichen Trinkmöglichkeiten.

Eine einfache Lösung: Stellen Sie eine flache Schale mit frischem Wasser auf, reinigen und befüllen Sie sie regelmäßig. Ein paar größere Steine im Wasser helfen Insekten, sicher zu landen und nicht zu ertrinken.

Wer mehr Platz hat, kann ein kleines Biotop anlegen: Fertigteiche gibt es in vielen Größen und Preisklassen. Achten Sie bei der Gestaltung auf flache Uferzonen und Ausstiegshilfen – so können Tiere wie Igel gefahrlos hinein- und wieder herausgelangen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Gärtnern – die Tiere werden es Ihnen danken!

Die Flyer „Tierfreundlich gärtnern ohne Maschinen!“ und „Insekten, wir brauchen euch!“ können Sie hier kostenfrei herunterladen oder alternativ telefonisch unter 030 3011162-55 bzw. per E-Mail an shop[at]aktiontier.org anfordern.