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aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen fast voll

Seit der Wiedereröffnung nach der Sommerpause ist im aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen, wie immer im Herbst, viel los.

Foto: © aktion tier, Ursula Bauer

„Leider werden aus Unwissenheit oft Igel, die in der späten Jahreszeit angetroffen werden, sofort eingesammelt, auch wenn sie gar keine Hilfe benötigen“, sagt Karolin Schütte vom aktion tier- Igelzentrum Niedersachsen. Das führt dazu, dass Auffangstationen schnell überfüllt sind. Auch das aktion tier-Igelzentrum in Laatzen ist derzeit bereits zu 80% und bis Ende des Monats wahrscheinlich voll belegt.

Dabei sind die Meckies als echte Outdoorprofis meistens in der Lage, ohne menschliche Hilfe zurecht zu kommen. Bei offensichtlich kranken oder verletzten Igeln gibt es allerdings kein Überlegen - diese müssen schnell zu einem fachkundigen Tierarzt gebracht werden. Gartenmaschinen wie Freischneider, Mähroboter, Laubbläser und -sauger sind für die meisten schlimmen Verletzungen bei Igeln verantwortlich. aktion tier rät daher, möglichst Handgeräte für die Gartenarbeit zu verwenden und Mähroboter nur tagsüber und unter Aufsicht laufen zu lassen.

Im Herbst, wenn es langsam kälter wird, das Tageslicht früher schwindet und hormonelle Umstellungen stattfinden, kommen Igel allmählich in Schlafstimmung. Außerdem fressen sie sich ab September Fettpolster an, die sie zusätzlich träge und schlafbereit machen. Meistens gehen erwachsene Igel in den Winterschlaf, wenn es draußen länger um die 6°C ist. Das ist in der Regel zwischen Ende Oktober und Mitte November der Fall. Jungigel, die teilweise erst im September geboren wurden, sind häufig noch länger, manchmal sogar bis Anfang Dezember unterwegs, um noch ausreichend Nahrung für ihren Winterspeck aufzunehmen.

Altigel, die Anfang November deutlich weniger als 1.000g wiegen (Jungigel deutlich unter 500g) haben ein eher geringes Fettpolster und könnten deshalb den Winterschlaf eventuell nicht überstehen. Ihnen kann man zunächst am besten im Garten eine Futterstelle einrichten und ein Gemisch aus Katzen-Naßfutter und Igel-Trockenfutter sowie Trinkwasser anbieten, bis das Winterschlafgewicht erreicht ist. Nur wenn diese Maßnahme nicht erfolgreich ist oder das Tier schon sehr abgemagert und geschwächt ist, sollten sie zur Pflege in Menschenobhut aufgenommen werden.

Karolin Schütte

Tierärztin im aktion tier Igelzentrum Niedersachsen