Leider hat unsere Igelin ein Handicap, sie hat beide Augen verloren und kann somit nicht mehr sehen. Da der Sehsinn des Igels allerdings eher schlecht ausgeprägt ist und er sich vorwiegend über den Geruchs-, Tast- und Hörsinn orientiert, kann er trotzdem in der Wildbahn zurechtkommen. Normalerweise würden wir ein Tier mit derartiger Einschränkung immer am Fundort auswildern, denn dort kennt es Fress-, Trink- und Schlafplätze.
Da in diesem Fall der Fundort leider nicht gerade igelfreundlich und somit ungeeignet war, haben wir uns für das sogenannte „Soft-Release“ an einer igelfreundlichen Stelle entschieden. Zunächst kommt der Igel in ein geschlossenes Gehege, wo er sich seine Schlaf- und Futterstelle einprägen kann. Nach einer Eingewöhnungszeit von ca. 2 Wochen wird das Gehege geöffnet. Der Igel kann nun erste Erkundungstouren in die Umgebung machen. Ziel ist es, dass der Igel weiterhin zum Fressen und Schlafen ins Igelhaus zurückkehrt, bis er natürliche Schlafplätze und Futterstellen gefunden hat.